August 3, 2023 in Öko-Innovationen, Publikationen

Arbeit mit Jugendlichen

Wir alle wissen, dass die Arbeit mit Jugendlichen traditionell eine Aufgabe oder Fähigkeit ist, die Lehrern und Familien zugewiesen wird – und das schon seit Jahrhunderten. Es gibt jedoch einen anderen Ansatz, um mit jungen Menschen zu arbeiten, der ebenfalls seit langem existiert, aber in den letzten Jahren einen Namen bekommen hat: Jugendarbeit. In vielen Ländern hat sich die Jugendarbeit zu einem Vollzeitberuf entwickelt, für den man studieren oder Kompetenzkurse absolvieren kann, um sich zu qualifizieren.

Die Jugendarbeit deckt eine Vielzahl von Themen ab, die wir praktizieren und anerkennen können – von Mentoring oder Coaching eines jungen Menschen bis hin zur Durchführung von Kursen, Programmen oder Workshops zu verschiedenen Themen. Sie unterstützt junge Menschen dabei, neue Fähigkeiten zu erwerben und Verhaltensmuster zu verbessern. Darüber hinaus können Aktivitäten im Bereich Umwelt- und Naturschutz, Kunst, Handwerk und Buchclubs, politischer Aktivismus, Straßenarbeit, Sportaktivitäten, soziale Unternehmen und Freizeitgestaltung ebenfalls als „Jugendarbeit“ bezeichnet werden.

Merkmale der Jugendarbeit

  • Lernen findet außerhalb der Strukturen des formalen Bildungssystems statt und unterscheidet sich durch die Art der Organisation und die Art der Anerkennung, die dieses Lernen vermittelt;
  • Lernen ist bewusst und freiwillig;
  • Ziel des Lernens ist es vor allem, die Werte und Fähigkeiten eines demokratischen Lebens zu vermitteln und zu praktizieren.

Diese Merkmale sind eng mit dem methodischen Ansatz verbunden, den die Jugendarbeit heute in den Lernprozess einbringt, wie zum Beispiel:

  • Ausgewogene Koexistenz und Interaktion zwischen kognitiven, affektiven und praktischen Dimensionen des Lernens;
  • Verbindung von individuellem und sozialem Lernen;
  • Solidarität, die auf Partnerschaft ausgerichtet ist, und symmetrische Lehr-/Lernbeziehungen;
  • Partizipative und lernzentrierte Ansätze;
  • Nähe zu realen Lebensfragen, experimentelle Methoden und Lernen durch Handeln, unter Verwendung interkultureller Austausch- und Begegnungsformate als Lernmittel.

Ergebnisse oder Ziele der Jugendarbeit

Diese folgen mehreren Prinzipien, die leicht durch die „sechs E’s“ erkannt werden können:

  • Emancipate (Emanzipieren): Jugendlichen Autonomie und Freiheit bieten;
  • Engagement (Engagement): Jugendliche unterstützen, am öffentlichen Leben teilzunehmen;
  • Enabling (Befähigung): Jungen Menschen helfen, ihren Leidenschaften, Träumen und Wünschen zu folgen;
  • Empowerment (Ermächtigung): Raum schaffen, damit Jugendliche zu Veränderungsakteuren in ihren Gemeinschaften werden können;
  • Enjoyment (Freude): Jugendlichen die Möglichkeit geben, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu genießen;
  • Education (Bildung): Jugendlichen die notwendigen und relevanten Fähigkeiten durch non-formale Bildung vermitteln, um ihre Kompetenzen zu verbessern.

Schaffung von Werten durch Jugendarbeit

Dies geschieht auf drei Wegen:

  1. Werte im Zusammenhang mit persönlicher Entwicklung: Autonomie, kritisches Denken, Offenheit, Neugier und Kreativität.
  2. Werte im Zusammenhang mit sozialer Entwicklung: Kommunikation, Teilnahme und demokratische Bürgerschaft, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, Verantwortung und die transformative Kraft von Konflikten.
  3. Ethische Werte: Menschenrechte, Respekt vor anderen, interkulturelles Lernen und Dialog, Frieden/Nicht-Gewalt, Geschlechtergerechtigkeit und Dialog zwischen Generationen.



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